Planung und Realisierung

Das Baugrundstück mit ca. 6.000 m² in Bad Nauheim war eine unbebaute Brachfläche, die zuvor als Parkplatz des alten Thermalbades, das 2018-2019 abgerissen genutzt wurde. Der Neubau der Thermentiefgarage ist Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts für das Sprudelhof-Areal, das auch eine neue Therme, ein Thermenhotel und die Sanierung des Badehauses 2 umfasst.

Die Thermentiefgarage wird unabhängig von den anderen Bauvorhaben geplant und umfasst 196 Stellplätze, darunter spezielle Stellplätze für Behinderte und Frauen, sowie 27 Stellplätze mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Die Tiefgarage wird über eine zweistreifige Rampe von der Ludwigstraße erschlossen und verfügt über drei Treppenhäuser, die teilweise auch der Versorgung der Therme dienen. Das Gebäude ist weitgehend unterirdisch, und durch die Gestaltung der Freiflächen auf dem Dach ist die Tiefgarage kaum als Gebäude wahrnehmbar.

Die Treppenhäuser und das Andienungsgebäude wurden mit Naturstein verkleidet und greifen die Gestaltungselemente der neuen Therme auf. Sie dienen der Belüftung der Tiefgarage und beherbergen eine Trafoanlage für die Quartiersversorgung. Der öffentlich zugängliche Bereich des Andienungsgebäudes ist mit einer Glasfassade ausgestattet, die als Haupteingang zur Tiefgarage dient. Die Thermentiefgarage ist ein öffentlich zugängliches Gebäude. Die Stellplätze dienen im Wesentlichem den Besuchern der neuen Therme. Die Tiefgarage ist aber auch unabhängig von einem Besuch der Therme nutzbar.

Die Tragkonstruktion der Tiefgarage besteht aus Stahlbetondecken, die auf Stahlbetonstützen und -wänden ruhen. Die Decken, aufgrund großer Spannweiten über den Stützenreihen mit Vouten geplant, variieren in der Dicke zwischen 35 und 90 cm und werden in Ortbetonbauweise ausgeführt. Die Wände, ebenfalls aus Stahlbeton, sind 25 bis 30 cm dick. Es wird kein Mauerwerk im tragenden Bereich verwendet.

Das Gestaltungskonzept der Freianlagen für die Parkanlage orientiert sich an historischen gartenarchitektonischen Prinzipien, insbesondere der Wiederherstellung der Baumreihe und des Radwegs entlang der Ludwigstraße, sowie der Wegeverbindung vom Sprudelhof zur Ludwigstraße. Die Freifläche wird durch neue Baumreihen und Staudenpflanzungen räumlich gefasst. Die Gestaltung kombiniert historische und zeitgenössische Elemente, schafft eine grüne, ästhetisch ansprechende Anlage mit hoher Aufenthaltsqualität und vielfältigen Blickbezügen, die sich harmonisch in das städtische Umfeld einfügt.